#3 Purer Stress?


03/11/2016, Thursday
9 :11 PM

Hier bin ich wieder, ein paar Schritte weiter.

Vorab: dadurch, dass mir YouTube-Channels und Blogs ziemlich viele meiner Fragen zum Au Pair Jahr beantwortet und mir allgemein wirklich sehr geholfen haben, habe auch ich mich entschieden, meine Bewerbungsphase ein wenig zu dokumentieren, von daher sind die folgenden Einträge eventuell interessanter für zukünftige Au Pairs, oder allgemein Leute, die überlegen als Au Pair nach Amerika zu gehen.

Ich finde, es gibt Menschen, die unter Stress und Druck besser funktionieren und abliefern können. Und ich gehöre leider dazu. Wer mag denn bitte Stress?
Aber ich merke immer wieder, wie Stress mich dazu bringt mich und meine Zeit besser zu strukturieren. Deshalb packe ich mir die Tage oftmals viel zu voll und am Ende jeder Woche bräuchte ich zwei Wochen frei, um mich zu erholen. Auch nicht wirklich effektiv, ich weiß. Aber es klappt fast immer.
Ein fester Teil meines Tagesablaufes ist im Moment die Au Pair Bewerbung.
Ich habe am Freitag, dem 14.10.16 meine Online-Bewerbung an Ayusa Intrax geschickt. Wieso ich mich letztendlich für diese Organisation entschieden habe, lag einfach daran, dass ich beinahe ausschließlich Positives über sie gehört habe, und es bisher auch nur bestätigen kann. Ich war nicht sehr klug und mir ist danach erst aufgefallen, dass ich ja erst am Montag eine Antwort erwarten kann, wegen dem Wochenende. Typisch Hannah, aber ich konnte einfach nicht mehr abwarten. Die Online-Bewerbung war für mein Empfinden schon ziemlich umfangreich und zeitkostend für eine Kurzbewerbung, deshalb hier der Tipp von mir: nehmt euch auch Zeit für eine Kurzbewerbung und macht es nicht so wie ich, Freitagabend halb neun. :D
Der nächste Schritt war, auf einen Anruf der Organisation zu warten, für ein kleines telefonisches Interview. Hier dann auch schon wieder das Problem der vollen Tage: ich bin meistens erst ab 19:00 erreichbar. Ich bekam den Anruf aber Montagnachmittag (zu der Zeit stand in grad im Tanzsaal), und habe ihn leider verpasst. Mir wurde dann eine sehr nette Nachricht auf die Mailbox gesprochen und eine Mail geschrieben, und am nächsten Tag hab ich dann einfach angerufen, als grad Zeit hatte. Das "Interview" war super harmlos, die Kurzbewerbung und deine Angaben wurden nur noch einmal überprüft, mein Telefonat hat gerade mal fünf Minuten gedauert.
Aber dann ging es erst so richtig los. Manche Au Pair Organisationen geben ja an, das es reicht, wenn man sich 6 Monate vorher bewirbt. Ich spreche jetzt nur von meiner Erfahrung, wenn ich sage, dass ich ziemlich froh bin, mich 10 Monate vor meiner geplanten Ausreise beworben habe. Ich glaube, wer sich 9-10 Monate eher bewirbt, sollte zeitlich absolut keine Probleme bekommen.
Ich habe jetzt nämlich bis Nikolaus Zeit, meine komplette Bewerbung fertig zu machen. Das sind insgesamt 1,5 Monate, was normalerweise reichte sollte. Ich war jetzt aber 10 Tage im Urlaub und hab somit erst am Montag angefangen.
Die ausführliche Bewerbung bezieht sich hauptsächlich auf die Vervollständigung deines Au Pair Profils im Au Pair Room. Das klingt jetzt vielleicht nicht nach viel Arbeit, aber das ist es.
Ihr müsst Texte zu kurzen Fragen über eure Familie, eure Hobbies, Zukunftspläne, eure Eigenschaften und Vorhaben mit den Gastkindern schreiben. Ihr müsst Dokumente zusammensammeln, Referenzen angeben, Bilder hochladen, ein Video drehen.......
Es kommt eine ganze Menge zusammen. Deshalb noch ein Tipp von mir.
Denkt über die Fragen, die direkt an das „Au Pair-Dasein“ gehen (Why should a family choose you, what would you do with the hostkids...), gut nach. Schreibt die Texte nach und nach und fragt Freunde und Familie, was euch ausmacht, was sie an eurer Stelle schreiben würden und was sie noch für Verbesserungsvorschläge haben. Die Gastfamilien schauen mit als erstes auf diese Fragen.
Während ihr da eure Antworten zusammensammelt, fangt am besten an, euch die Dokumente ausfüllen zu lassen. Damit bin ich sehr spät dran. Ihr braucht:

·        ein polizeiliches Führungszeugnis

·        ein medizinisches Gesundheitszeugnis

·        eine Schulbescheinigung / das letzte Zeugnis

Allgemein ist die Bewerbung schon recht aufwendig und zeitintensiv, aber meine Organisation / Betreuerin hat mir wirklich immer sofort auf Fragen meinerseits geantwortet und mich unterstützt. Und dann kriegt man das hin!

#2 Die ersten Zweifel?

10/08/2016, Saturday
9:10 AM


Hallihallo!


Tja, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll.
So lange habe ich davon geträumt, hab alles schon bis ins Detail geplant, mich informiert, was das Zeug hält.
Und nun?
Ich habe noch eine Woche, bis ich mich für mein Au Pair Jahr in den USA bewerben möchte.
Eine klitzekleine Woche.
Und das lustige ist, dass ich mich noch nicht einmal für eine Organisation entschieden habe.
Ich stehe zwischen Ayusa Intrax und AIFS. An sich unterscheiden sie sich nicht in sehr vielen Punkten, aber es gibt doch ein paar Kleinigkeiten.
Außerdem warte ich seit drei Wochen (!!!) auf das Urteil meines Papas, der sich nämlich die ganzen Versicherungssachen und Preise noch einmal zu Gemüte führen sollte.
Aber was soll’s… Noch habe ich ja eine Woche. Darauf wollte ich auch eigentlich gar nicht hinaus. Sondern auf die Gefühlsduselei meinerseits.
Im Februar hab ich mich entschieden als Au Pair nach meinem Abitur für ein Jahr in die USA zu gehen, und ich hatte das Gefühl, dass es zu 100 Prozent mein Ding ist.
Ich bin immer gut mit Kindern klargekommen, und was noch wichtiger ist, ich habe es geliebt, sie zu betreuen, mit Ihnen zu spielen und die Welt durch andere Augen zu sehen. Auch wenn ich nie regelmäßig Babysitten war, waren die 200 Stunden an Kindererfahrung, die man braucht, um sich überhaupt Bewerben zu können, überhaupt kein Problem.
Ich bin Teil einer recht großen Familie, und wohne in einer sehr kinderreichen Nachbarschaft, in der ich viel Zeit verbracht habe.
Dennoch habe ich mir im April 2016 einen Babysitterjob gesucht, um die Stundenzahl noch ein wenig aufzustocken. Seitdem passe ich auf ein nun anderthalbjähriges Mädchen auf, die mich in meinem Entschluss nur bestärkt hat. Ich will mir nicht vorstellen, wie sehr sie mir fehlen wird. Dazu muss man sagen, dass ich nicht nur ab und an dort war, sondern regelmäßig und oft sogar 3 Mal die Woche. Ich verbringe also ziemlich viel Zeit mit der Kleinen, hole sie vom Kindergarten ab, und fühle mich dabei schon wie eine Mini-Mami hihi, und ich liebe dieses Gefühl.
Im August 2016 wurde ich dann von einer anderen Familie gefragt, ob ich nicht ab und an auf ihre 5-jährige Tochter aufpassen möchte, und ich dachte mir, wieso eigentlich nicht. So habe ich zwei verschiedene Altersstufen als Referenzen und außerdem, was noch viel wichtiger ist, ich habe Erfahrung mit zwei verschiedenen Altersstufen, und weiß, was auf mich zukommen könnte und was ich mir persönlich zutraue.
Wenn ich alles zusammenrechne, dann komme ich auf gute 700 Stunden.
Ich hab ausreichend Erfahrung und ich liebe es.
Und dennoch, jetzt wo es kein kleiner Zukunftsplan ist, der sich bis zur Umsetzung noch dreimal wenden und drehen kann, ich bekomme Zweifel.
Ganz unbedeutende. Und eigentlich auch nur einen Einzigen.
Ist es wirklich das, was ich möchte? Möchte ich ein Jahr damit verbringen, auf Kinder aufzupassen? 8-10 Stunden am Tag? In den USA?
Und dann denke ich, trau dich doch mal was. Du weißt doch, dass du es kannst. Du weißt, dass es dir Spaß macht. Du weißt, dass du dein Leben lang für eine bestimmte Zeit in die Staaten gehen wolltest.
Ich denke immer viel zu sehr an die Dinge, die gaaaanz ganz bestimmt schief gehen werden, als an die Dinge, die mehr als perfekt laufen könnten.
Ich lasse mich von negativen Erfahrungsberichten anderer wuschig machen, dabei gibt es doch so so so viele, die ein wunderbares Jahr, manche sogar zwei Jahre, hatten.


#1 Und los geht's.

09/23/16, Friday
9.34 PM

Jetzt ist es also soweit – alles was ich in den letzten Wochen und Monaten geplant habe, fängt an, zu etwas ernsterem als nur ein Hirngespinst zu werden. Unteranderem dieser Blog.

Aber jetzt erst einmal zu mir:

Ich bin Hannah, 17 Jahre alt und wohne in einer kleineren Stadt im Norden von Deutschland. Ich bin gerade dabei, mein Abitur zu machen, und mein nächstes Ziel ist:

Amerika!
Ich möchte ein Jahr als Au Pair in die USA gehen.
Für alle, die mit dem Au Pair-Programm noch nicht so vertraut sind  und sich dennoch dazu entschlossen haben, mich auf meiner Reise zu begleiten-  ich werde 12 Monate in einer amerikanischen Familie leben und auf ihre Kinder aufpassen.  Dafür werde ich wöchentlich, bzw. monatlich bezahlt und am Ende meiner erfolgreich abgeschlossen 12 Monate habe ich noch einen ganzen Monat, den ich zum Reisen nutzen kann. Und nutzen werde… so ist der Plan jedenfalls!
Außerdem muss man, um sein Au Pair Jahr erfolgreich abzuschließen, eine bestimmte Stundenanzahl an Kursen an einem amerikanischen College belegt haben, was ich mir auch echt cool vorstelle.
Warum ein ganz anderes Datum oben auf diesem Blogeintrag steht, als das Datum, an welchem ich ihn veröffentlicht hab, liegt daran, dass ich mich dazu entschlossen habe, diesen Blog ernst online zu stellen, wenn es tatsächlich fest steht, dass ich als Au Pair nach Amerika gehe. Trotzdem möchte ich es so aktuell wie möglich gestalten!
Wenn ihr diesen Eintrag lest, heißt das also, dass mein Traum wirklich wahr geworden ist, was mir im Moment noch so super komisch vorkommt.
Warum ich mich für das Au Pair Programm entschieden habe, lässt sich eigentlich ganz leicht zusammenfassen: Ich liebe es, mit Kindern zu arbeiten und wollte schon immer mal für eine gewisse Zeit in den Staaten leben.
Anfangs habe ich allerdings nach freiwilligen Jahren dort geguckt, dafür sind meine Mutter und ich nach Hamburg auf eine Messe gefahren, wo ich leider eher weniger erfolgreich bei meiner Suche war… Aaaaaber dort war unter anderem auch eine Organisation, welche das Au Pair Programm vorgestellt hat. Und nachdem ich so entmutigt war, da ich kein Freiwilligenprogramm gefunden habe, was mir hundertprozentig zusagt, habe ich mich einfach mal mit einer Frau, die über das Au Pair Programm informiert hat, unterhalten.
Und so fing das eigentlich alles an. Ich habe Broschüren dieser Organisation mitgenommen und mich zu Hause an meinen Laptop gesetzt- und recherchiert. Ich habe mich wirklich sehr umfangreich mit dem Programm auseinandergesetzt, und es blieb wohl fast kein YouTube-Channel unangetastet. Für mich wurde schnell klar: das ist es, wonach ich gesucht habe.

Kinder, Amerika, Gastfamilie, ein ganzes Jahr, Reisen…