#5 Matchingphase, Final Match

19/03/2017, Sunday
17:29
Hallo zurück!
Ich hab mir gedacht, ich schiebe den Post über meine Matchingphase heute gleich mal hinterher. Es ist einfach so unglaublich viel passiert!
Ich war wie gesagt ab dem 29.01.2017 freigeschaltet und konnte somit auch mein Profil sehen, welches den Gastfamilien angezeigt wird, unter anderem auch die Ergebnisse meines persönlichen Interviews.
Ich muss sagen, ich bin insgesamt sehr zufrieden mit meinem Profil, ich hab mir allerdings auch große Mühe beim Ausfüllen gegeben und viel Zeit investiert.
Ich habe zusammengerechnet um die 830 Kindererfahungsstunden sammeln können, davon sind 330 Stunden mit einem Kind unter zwei Jahren.
Auch mit meinem Bewerbungsvideo bin ich eigentlich echt glücklich, ich bin kein Profi im Schneiden und hab es auch aus technischen Problemchen nur mit einer Handykamera filmen können, doch ich hab wirklich versucht, der Familie einen umfangreichen Einblick in mein Leben zu geben.
Das Einzige, womit ich absolut nicht zufrieden bin, und was mir mein Profil auch ein wenig verhuntzt hat- meiner Meinung nach- sind meine Ergebnisse vom Persönlichkeitstest. Da man den nur einmal machen kann, aber für die Gastfamilien sichtbar ist, musste ich mich damit irgendwie arrangieren.
So, jetzt aber zum eigentlichen Thema!
Es ging ganz schön schnell bei mir, 3 Wochen später hatte ich mein Final Match.
Ich muss gestehen, ich hab – bevor ich mich überhaupt beworben habe – einige Bedingungen aufgestellt, den „Idealfall“ einer Gastfamilie quasi. Darunter fielen Punkte wie
·        ein Kind unter 2 und eines über 3
·        Vater Mutter
·        2 Bäder im Haus
·        Einbindung des Au Pairs als Familienmitglied
·        hoher „Wohlfühlgrad“ schon bei den Skypedates
Natürlich verbindet man mit einer „perfekten Gastfamilie“ (wenn es die überhaupt gibt) auch ein eigenes Auto, ein eigenes Bad und solche Sachen. Ich hätte mich außerdem darüber gefreut, wenn die Familie mich mit in den Urlaub nimmt und ich entweder nach NYC oder nach Kalifornien komme. Das sind allerdings Punkte, nach welchen ich niemals eine Gastfamilie ausgewählt hätte. Sozusagen nur extra Pluspunkte.
Am 05.02.2017 kam schon die erste Request. Das Profil der Gastfamilie hat mir unheimlich gut gefallen, es war im Vergleich relativ ausführlich und sie hat mir auch direkt eine sehr sehr liebe Mail geschrieben, in der mir auch schon ein wenig die Familie vorgestellt wurde.
Ich hab noch am selben Tag mit der Familie gesykped, und sie waren wirklich richtig nett. Ich habe mich super mit den Gasteltern verstanden.
Es war eine Familie mit 2 Söhnen, fast 3 und fast 6,  40 Minuten entfernt von Boston. Ich muss sagen, dass ich mich sehr gefreut habe, einen so guten ersten Vorschlag zu bekommen. Wir haben an einem Sonntag das erste Mal geskyped und am Dienstag noch einmal.
Es gab allerdings Punkte, wie zum Beispiel, dass die Mutter aus Deutschland kommt und die Eltern gerne ein deutsches Au Pair hätten, damit die Kinder Deutsch lernen, die mich haben zweifeln lassen.
Als wir Dienstag dann noch einmal geskyped haben, haben sie mich auch am Ende schon nach dem Final Match gefragt, und das ging mir eindeutig zu schnell. Viele meiner Fragen konnte ich noch nicht stellen, ich hatte nicht das Gefühl die Gastfamilie richtig zu kennen, das mit dem Deutschsprechen mit den Kindern und ihr Alter fand ich auch nicht so ideal und sie wollten noch in der Woche mit einem Au Pair finaln….
Das waren ungefähr die Gründe, wieso ich der Familie am 07.02 abgesagt habe.
Am 08.02. bekam ich allerdings schon die nächste Anfrage, und da hatte ich um ehrlich zu sein von Anfang an ein sehr gutes Bauchgefühl. Das ist letztendlich auch meine Gastfamilie geworden.
Sie haben 2 Söhne, wenn ich komme sind sie 1 Jahr und 4 Monate und 5 Jahre alt (perfeeeeekter ging es für mich nicht!!!), wohnen in New Jersey, 30 Minuten entfernt von Mid-Manhattan. Die  Eltern sind beide noch recht jung, und die Mutter kommt ursprünglich aus Russland, was mich allerdings keines Weges stört, denn sie scheinen die amerikanische Kultur beinahe stereotyp auszuleben (Thanksgiving mit der ganzen Familie, Halloween so groß es geht…) :D
Wir haben insgesamt 4-mal geskped, du ich muss sagen, mit jedem Mal hab ich diese Familie ein Stück mehr ins Herz geschlossen. Ich habe schon beim ersten Skypegespräch am 09.02. beide Kinder kennenlernen dürfen, und mich auf Anhieb super mit den Eltern verstanden.
Das erste Skypedate mit meiner Gastfamilie hat sich allerdings um Welten von dem mit meiner ersten unterschieden (wenn ich einen einzelnen Eintrag zu den Fragen und eventuellen Tipps machen soll, lasst es mich wissen). Für meine jetzige Gastfamilie bin ich das erste Au Pair, und für die anderen wäre ich das zweite, und das hat man deutlich gemerkt. Sie waren sehr auf die Sicherheit ihrer Kinder bedacht und allgemein eher skeptisch eingestellt. Dennoch wurde mein gutes Gefühl von Mal zu Mal immer mehr bestätigt. Am 19.02. haben sie mich dann schließlich nach einem Final gefragt, da sie eigentlich ein Au Pair für April gesucht haben und ich ja erst im August ausreisen kann. Wenn ich abgesagt hätte, hätten sie sich also weiter nach Au Pairs für April umgesehen.
Ich hatte am dem Abend eigentlich noch ein weiteres Skypedate mit einer dritten Gastfamilie, den Vorschlag bekam ich am 18.02.2017. Allerdings muss ich sagen, dass das Alter der Kinder nicht wirklich gepasst hat, das kann man ja schon im Profil nachsehen. Der Kleine war da erst 6 Wochen alt und ich habe ja gar keine Referenzen für Kinder unter 1… Aber ich wollte sie dennoch einmal persönlich kennenlernen. Die Familie wohnt in Seattle, was ich irgendwie echt cool fand, und wirkte über die Bilder in ihrem Profil auch sehr sympathisch.
Ich habe meiner Gastfamilie gesagt, dass ich eventuell noch einen Abend bräuchte. Nachdem wir aufgelegt haben, hab ich mit meiner Familie gesprochen, da sie meine Gasteltern schon über Skype kennenlernen konnten. Ich habe mich an meine „Idealfamilien-Bedingungen“ erinnert und musste feststellen, dass diese Familie einfach jeden Punkt erfüllt.
Mein Bauchgefühl hat ganz laut ‚jaaaa‘ geschrien, und ich hab mich auch nicht wirklich über die dritte Anfrage freuen können, einfach weil ich wahrscheinlich im Unterbewusstsein schon wusste- du hast deine Gastfamilie gefunden.
Es war trotzdem eine schwere Entscheidung, die mich mehr umgehauen halt, als ich es erwartet hätte, weil es dadurch so real, so endgültig wurde…
Aber ich bin auch jetzt, exakt einen Monat später so glücklich über diese Entscheidung und so voller Vorfreude!
Klar, ich glaub Zweifel hat man immer. Vor allem, wenn man sich so schnell entscheidet, steht die Frage „Kommt da vielleicht noch eine bessere Familie?“ ziemlich groß im Raum. Ich wusste aber, wonach ich gesucht habe, und aus meinem jetzigen Standpunkt, mit dem Wissen, welches ich im Moment über die Familie habe, kann ich für mich sagen: Nein. Besser ginge nicht.

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